bildverinnen
Videoskulptur
Kunstmuseum Düsseldorf, 2000
im Rahmen der Ausstellungsreihe "vor und zurück" Videos aus dem Kunstmuseum und von Gästen
kuratiert von Dr. Sylvia Martin

Musik: "unwritten page" von Antoine Beuger
Timescraper Music Publishing / Edition Wandelweiser
Technische Beratung: Roger Bröchler

Ziel der Arbeit war es, Videobild außerhalb des Bedeutungssystems einer Welt gesendeter Bilder zu zeigen/schaffen, so dass der Bildschirm als reiner Bildträger erkennbar wurde. Der Monitor sollte von seiner "gesellschaftlichen Rolle als Übermittler von Inhalten, als beharrlich dem Willen eines (Fernseh-)Senders untergeordneter, allgegenwärtiger Bote von Absichten befreit" werden. "Er sendet nicht, er trägt bewegtes Bild".
So sollte das Bild "inkompatibel zur Welt des Angeschlossenseins" und "unmittelbar und augenblicklich erfahrbar" werden. Die Arbeit ist eine ästhetische Verarbeitung der "Bilderflut", während die spätere Arbeit "TV has a message" sich auf die inhaltliche Aussage des gesendeten Materials, bzw. des "Willen des (Fernseh-)Senders" bezieht.

Die Videoskulptur bildverinnen besteht aus 6 Monitoren - in einer offen gelassenen Spiralform auf niedrigen Sockeln stehend angeordnet - über die sich die Bilder des 40-minütigen Videos in ruhigen Sequenzen horizontal, also quer über die Bildschirme hinweg bewegen.
Die Idee dabei ist, die Bewegung des Bildes sowohl im Zeitlichen als auch im Räumlichen zugleich stattfinden zu lassen. Die horizontale Bewegung des Bildes über die Bildschirme hinweg macht das zeitliche Nacheinander der Bilder sichtbar und so soll das Auge "nicht mehr in der zeitlichen Kausalität der Bilder gefangen" sein, sondern "sich in den Zustand der reinen und im wahrsten Sinne des Wortes augenblicklichen Betrachtung begeben. Die Bilder befinden sich, trotz der Bewegung in Zeit, genau in diesem Augenblick an diesem Ort - und zerrinnen in der Räumlichkeit."
Susanne Fasbender 2000